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Kreativität und Innovation – Lippenbekenntnis oder echte Wirkung?
Oktober 6, 2024

Kreativität und Innovation – Lippenbekenntnis oder echte Wirkung?

In nahezu jedem Geschäftsbericht, auf zahllosen Unternehmens-Webseiten und in Imagebroschüren wird eines betont: Innovation. Neue Produkte werden als bahnbrechend präsentiert, interne Initiativen mit Innovationspreisen gekrönt, und namhafte Institute verleihen Auszeichnungen für besonders „innovative Leistungen“.

Keine Frage: Innovation ist überlebenswichtig. In dynamischen Märkten ist Stillstand Rückschritt. Aber: Wird Innovation wirklich gelebt – oder bleibt sie oft ein gut gemeintes Lippenbekenntnis?

Die zentrale Frage lautet:

Sind wir in der Lage, die richtigen Innovationen hervorzubringen – jene, die Märkte verändern, echten Mehrwert schaffen und Unternehmen zukunftsfähig machen?

Wie Kreativität und Innovation zusammenhängen – und wo die Unterschiede liegen

Kreativität und Innovation werden oft in einem Atemzug genannt – und das zu Recht. Aber sie sind nicht dasselbe.

Ich vertrete bewusst eine praxisnahe Sichtweise:

Kreativität ist die Fähigkeit, Lösungen zu finden – nicht zwangsläufig neue, sondern vor allem passende. Ob jemand ein technisches Problem löst, eine Marketingidee entwickelt oder ein Handwerker improvisiert, um z.B. in engen Räumen neue Leitungen zu verlegen – all das sind kreative Leistungen.

Innovation aber beginnt dort, wo kreative Lösungen über das Einzelfall-Problem hinausgehen, wo sie skalierbar, marktfähig und zukunftsweisend werden. Sie entsteht, wenn eine kreative Idee:

  • neu ist (also nicht nur weiterentwickelt, sondern wirklich anders),
  • relevant ist (ein echtes Kundenproblem löst),
  • und sich durchsetzen kann (wirtschaftlich, technisch, organisatorisch).

Beispiele:

„Kreative Buchhaltung“ mag eine clevere Lösung für ein unternehmerisches Problem sein – aber das Ergebnis ist selten eine nachhaltige Innovation (und oft rechtlich bedenklich).

Auch Kunst oder Handwerk erfordern hohe Kreativität – aber sie zielen meist nicht auf die Skalierung oder Marktdurchdringung ab, die Innovation kennzeichnen.

Warum so viele kreative Ideen nie zu echten Innovationen werden

Täglich entstehen in Unternehmen kreative Ansätze – in Meetings, an der Kaffeemaschine, im direkten Kundenkontakt. Doch nur ein Bruchteil davon schafft es, zur echten Innovation zu reifen. Warum?

Hier einige der häufigsten Stolpersteine:

  • Ideen bleiben stecken, weil es an Ressourcen, Unterstützung oder Sichtbarkeit mangelt.
  • Wissen wird nicht geteilt, weil Silos, Egoismen oder Hierarchien es blockieren.
  • Entscheider verstehen die Idee nicht oder erkennen das Potenzial nicht rechtzeitig.
  • Standardprozesse und starre Strukturen bremsen Neues aus – bevor es überhaupt Fahrt aufnehmen kann.
  • Das bestehend Geschäft funktioniert ja – (die Frage ist wie lange noch?)

Viele Unternehmen glauben, mit einem Innovationsmanager oder einem standardisierten Innovationsprozess wäre das Problem gelöst. Doch oft ist das Gegenteil der Fall:

Zu frühe Struktur tötet das kreative Potenzial.

Kreativität lässt sich nicht verordnen – aber kultivieren

Kreativität ist kein Schalter, den man umlegt. Sie entsteht in einem Klima, das Offenheit, Neugier und Mut fördert – nicht durch kreative Workshops mit bunten Zetteln allein.

Auch gängige Tools wie KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) oder Stage-Gate-Prozesse haben ihre Berechtigung – aber nicht in der Frühphase echter Innovation. Wenn zu früh gemessen, bewertet und kontrolliert wird, geht der Kern vieler Ideen verloren: das Unfertige, das Fragile, das Ungewöhnliche.

Was Unternehmen stattdessen brauchen:

  • Raum für radikales Denken – jenseits vom operativen Tagesgeschäft.
  • Plattformen für Ideentransparenz, auf denen Ideen früh sichtbar und gemeinsam weitergedacht werden können.
  • Interdisziplinären Austausch, der Silos aufbricht.
  • Feedback ohne Urteil, das nicht sofort auf Risiken, sondern auf Potenziale schaut.
  • Und vor allem: eine Kultur, in der kreatives Denken nicht die Ausnahme, sondern Teil des Alltags ist.

Fazit: Innovation entsteht aus Haltung, nicht aus Behauptung

Wenn Kreativität in Unternehmen nur als Maßnahme verstanden wird – und nicht als Haltung – dann bleibt Innovation ein Schlagwort. Wer jedoch die richtigen Strukturen schafft, um Ideen zu erkennen, weiterzuentwickeln und in den Markt zu bringen, wird echten Mehrwert erzeugen.

Denn: Innovation ist keine Methode – sondern das Ergebnis von Freiraum, Vertrauen und dem Mut, Neues zu wagen.

Impulse setzen statt Innovations-Theater spielen

Wir helfen Unternehmen, Kreativität systematisch zu fördern – und daraus echte Innovation entstehen zu lassen. Mit praxiserprobten Methoden, maßgeschneiderten Formaten und einem klaren Blick auf das Wesentliche.

Lernen Sie mehr auf unserer Seite: Innovation aktivieren

Gemeinsam machen wir aus Ideen Wirkung.

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Autor: Klaus Igel

Die Frage wie die Dinge besser sein könnten, hat mich persönlich schon immer begleitet. Im Studium, durch Erfahrungen als Führungskraft und Berater sowie durch eigene Produktentwicklungen habe ich viele unzählige, praxisorientierte Erkenntnisse und Impulse zu Innovation erhalten, die ich in diesem Blog gerne teile.

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